Aikido ist eine aus Japan stammende, friedvolle Kunst der Selbstverteidigung gegen bewaffnete und unbewaffnete Angriffe.
Im Aikido wird der Kraft des Angreifers, niemals die eigene Kraft entgegen gesetzt, sondern durch geschicktes Ausweichen die Angriffsenergie genutzt, um den Angreifer zu werfen oder am Boden fest zu halten, bis er sich beruhigt hat.
Da es im Aikido auf die Wiederherstellung der Harmonie zwischen den Menschen und nicht auf die Vernichtung des Gegners ankommt, ist Aikido ein hervorragendes Modell zur Konfliktbewältigung in allen Lebenslagen.
– Daher gibt es im Aikido auch keine Wettkämpfe –
Aikido lässt sich nur mit einem Partner, nicht gegen einen Gegner praktizieren. Dadurch übt man Geduld, Anpassungsfähigkeit und Rücksichtnahme.
Im Training werden außerdem Ausdauer, Beweglichkeit, Gleichgewichtssinn und Koordination geschult. Damit ist Aikido ein hervorragender Ausgleich zu unserem oft hektischen, leistungsorientierten und bewegungsarmen Alltag.
Aikido ist durch seine harmonischen Bewegungsabläufe ein Sport für jeden.
Alle trainieren gemeinsam, es wird nicht nach Geschlecht, Alter oder Gewicht unterschieden.
AI – Harmonie , zusammenführen
KI – Energie , Lebenskraft
DO – Weg (beschreiten)
Die Aikido-Abteilung besteht seit 2004 und ist Mitglied im Aikido-Verband Hamburg (AVHH) sowie im Deutschen Aikido-Bund (DAB)
Aikido im TuS Berne
„Aikido? Ist das sowas wie Judo oder Karate?“. Eine typische Frage, wenn man anderen Menschen von seinem Hobby oder seiner Leidenschaft erzählt. Es handelt sich um eine Kampfkunst, das bedeutet Aikido zeichnet sich durch das Fehlen jedes Wettkampfgedankens aus. Beim Aikido nutzen wir die Energie („Ki“) des Angreifers aus und leiten diese so um, dass dieser fällt oder rollt. Im Idealfall muss man selber dabei kaum Kraft aufwenden. Man kämpft also nicht, sondern befindet sich in einer besonderen Art von Harmonie („Ai“). Es geht eher darum, beim Weg des Übens („Do“) der Techniken immer mehr Körpergefühl und Harmonie im Umgang mit dem Partner zu finden. Es ist ein wenig wie Tanzen, nur ohne Musik und mit Fallen und Rollen. Trotzdem gibt es in vielen Formen des Aikido auch Prüfungen mit den typischen bunten Gürteln, die man damit erringt. Das ist eine Möglichkeit, die eigene Entwicklung zu überprüfen und sich selber Ziele zu setzen. Auch strukturiert die Prüfungsordnung den Lernweg.
Ich selber betreibe seit 2015 Aikido und zwar die ganze Zeit im TuS Berne. Von den rund zehn Jahren vorher kann ich hier nur berichten, was mir zugetragen wurde. Daher hier nur ein paar Eckdaten:
Die Abteilung wurde im Oktober 2004 als Kindergruppe gegründet,- im März 2005 fand das erste Erwachsenentraining statt. In den Jahren 2005 und 2006 fanden dann die ersten Prüfungen zum 5.Kyu (gelber Gürtel) im Verein statt. Damals war die Gruppe mit 34 Kindern und 14 Erwachsenen sehr groß. Ein ganz besonderes Ereignis war wohl auch das Eltern-Kind-Training im Dezember 2009, bei dem die Kleinen ihre Eltern mit auf die Matte holen durften und diese fleißig mit trainiert haben. Auch gab es mehrere Vereinslehrgänge und Zentraltrainings mit hochgraduierten Trainern, wie z.B. Gerd Bennewitz (5.Dan).
Die Kindergruppe gibt es heute nicht mehr im TuS Berne und die Erwachsenengruppe hat Höhen und Tiefen durchlaufen. Dies führte zur Idee, besondere Anfängerkurse durchzuführen, um die Gruppe stärker zu bewerben und mehr neue Mitglieder in die Gruppe zu holen. Der erste derartige Kurs fand Anfang 2015 statt. Auf diesem Weg bin auch ich zum Aikido gekommen. Seit September 2016 führen wir diese Schnupperkurse jährlich (außer in der Coronapause) und meist mit viel Erfolg durch. 2016 war insgesamt ein besonderes Jahr für uns, denn zum einen begingen unsere Trainerin Eleni und ihr Mann Wolfgang ihr persönliches 30-jähriges Aikido-Jubiläum mit einem großen Lehrgang und anschließender Feier. Später im Jahr zogen wir in die neue Mehrzweckhalle im Keller des Vereinshauses um und bekamen eine zweite Trainingszeit zusammen mit der Ju-Jutsu-Gruppe. Im Sommer 2017 fand dann das große Sommerfest des TuS Berne statt bei dem wir spannende Aikido-Vorführungen zum Besten gegeben haben. Ein weiteres Jahr danach gab es dann die erste vereinsinterne Prüfung zum 1.Kyu (brauner Gürtel) und damit unserem ersten „selbstgezogenen“ Dan-Anwärter.
In den Jahren 2020/21 war auch unser Sportbetrieb von der Coronakrise stark eingeschränkt. Wir machten theoretischen Unterricht (Begriffsbedeutungen und Philosophie) via Videokonferenz und trafen uns im Sommer im Park zum Stab- und Schwerttraining. Ein Vorteil beim Aikido, dass es auch Waffentechniken gibt und man den Umgang mit den Holzwaffen auch mal in Ruhe ohne direkten Körperkontakt üben konnte. So verloren wir nicht ganz den Kontakt zu unserem Sport. Seit 2022 trainieren wir wieder regelmäßig und bekamen auch einige neue Mitglieder.
Im Sommer 2023 fand schließlich seit langem wieder eine Prüfung statt. Zwei neue Gelbgurte, vier Grüngurte und ich konnte endlich meine Prüfung zum blauen Gürtel machen.
Wir werden fleißig weiter üben und hoffen, dass wir in 2024 einen neuen 1.Dan (schwarzer Gürtel) in unseren Reihen haben werden.
P.S.: Die Prüfung im Oktober 2024 war erfolgreich und wir freuen uns über den zweiten schwarzen Gürtel in unserem Verein.
Wer neugierig geworden ist, darf bei uns jederzeit mitmachen. Auch unabhängig von den Anfängerkursen ist ein Einstieg jederzeit möglich. Ich für meinen Teil habe großen Spaß am Aikido und der Tatsache, dass man auf jedem Niveau immer das Gefühl hat, gefordert zu werden, stets etwas dazu lernen kann, selbst bei Techniken die man seit Jahren beherrscht und dass jeder mit jedem trainieren kann. Aikido ist einfach toll J
Simon Henning